Rund um den Schlaf - wichtige Begriffe einfach erklärt
Feb 03, 2024
Babys schlafen nie die ganze Nacht durch!
Wir übrigens auch nicht!
Was ist ein Schlafzyklus?
Wir alle wechseln die ganze Nacht hindurch zwischen den Schlafzyklen hin und her. Bei Erwachsenen dauert ein Schlafzyklus ca. 60-120 Minuten, bei Babys ca. 45-60 Minuten. Der Schlafzyklus eines Babys beginnt, sich im Alter von 3-5 Monaten zu entwickeln (das ist der Grund für die berühmte 4-Monats-Schlafregression) und wird immer ähnlicher wie der eines Erwachsenen.
Ein Schlafzyklus besteht aus 5 Phasen. Ihr habt vielleicht schon von REM (Leichtschlaf) und Non-REM (Tiefschlaf) gehört.
- Einschlafphase: Schläfrigkeit und Einschlafen (Non-REM Schlaf). Das Baby beginnt hier einzuschlafen
- Leichter Schlaf (Non-REM). Das Baby ist kurz davor, in den Tiefschlaf zu fallen. Es bewegt sich viel und kann durch Geräusche aufschrecken (10-20 Min)
- Tiefschlaf und Sehr tiefer Schlaf (beide Non-REM). Das Baby befindet sich im Tiefschlaf, ist ruhig und bewegt sich nicht (20-30 Min.) + (30-40 Min.)
- Leichter Schlaf (REM). Das Baby befindet sich in einem leichten Schlaf, in dem es träumt und seine Augen sich schnell hin und her bewegen. REM bedeutet nämlich schnelle Augenbewegungen. Das Baby ist in dieser Phase leicht zu wecken (40-45 Min.)
Und so sieht ein Schlafzyklus aus. Man durchläuft diese 5 Phasen und geht dann im besten Fall zum nächsten Schlafzyklus über. Zwischen den Schlafzyklen ist es normal, aufzuwachen. Das tun Erwachsene auch, aber in den meisten Fällen erinnern wir uns nicht daran. Bei Babys kann es sein, dass sie es nicht schaffen, selbstständig zum nächsten Schlafzyklus überzugehen und wieder einzuschlafen. Sie können in diesem Fall ihre Schlafzyklen nicht verbinden, weil sie auf eine externe Schlafassoziation angewiesen sind, um eben einzuschlafen. Und das ist der Grund, warum die meisten Schlafprobleme bei Babys entstehen.
Was ist eine Schlafassoziation?
Sprechen wir nun daher über Schlafassoziationen. Es besteht eine Schlafassoziation, wenn euer Baby eine bestimmte Bedingung zum Einschlafen braucht, z.B. Schaukeln, Wiegen, Stillen, Auto Fahren, Hüpfen, es muss neben euch liegen, die Haare der Mama anfassen, usw.
Das ist nicht unbedingt was Negatives! Wir alle haben Schlafassoziationen, z.B. dass wir ein Kissen und eine Decke zum Schlafen brauchen. Schlafassoziationen sind hilfreich, um dem Körper zu signalisieren, dass es ist jetzt Zeit zum Schlafen ist. Es gibt auch Kinder, die gut schlafen, obwohl sie eine starke externe Schlafassoziation haben.
Jedoch können sie zu einem Problem werden, wenn das Baby dieselbe Hilfe benötigt, die es beim Einschlafen bekommt, um nachts seine Schlafzyklen zu durchlaufen. Es wacht auf und findet nicht mehr in den Schlaf, weil seine Schlafassoziation nicht mehr da ist. Daher wacht es die ganze Nacht oft auf. Es fängt an zu schreien, weil es diese externe Hilfe braucht, um wieder geschaukelt, gefüttert, … zu werden, damit es wieder einschlafen kann. Stellt Euch mal vor, wie schwierig es wäre, jeden Abend ins Bett zu gehen und das Gefühl zu haben, dass eine andere Person etwas für Euch tun muss, bevor Ihr einschlafen könnt. Die ganze Erfahrung rund um den Schlaf wäre voller Angst, denn Ihr wüsstest nicht, wie Ihr es selbst schaffen könnt.
Die Frage ist also, stellt die Schlafassoziation Eures Babys ein Problem für Eure Familie dar? Wenn nicht, müsst Ihr nichts tun. Es gibt keinen Grund etwas zu ändern, das gerade funktioniert. 20% der Babys, die nicht selbstständig einschlafen können, ist es auch egal, wie sie einschlafen – sie schlafen trotzdem durch. Aber 80% der Babys, die nicht selbstständig einschlafen können, können auch nicht selbstständig weiterschlafen. Wenn also die Schlafassoziation unerträglich geworden ist und negative Konsequenzen für die gesamte Familie hat, dann kann man das ändern.
Was ist Schlafen Lernen/ selbstständiges Einschlafen?
Und die Lösung dafür ist genau das Schlafen Lernen bzw. selbstständiges Einschlafen.
Das bedeutet, dass
- Euer Baby lernt, ohne externen Hilfen (=ohne Schlafassoziationen) einzuschlafen. Es kann ohne Schaukeln, Wiegen, Hüpfen, Füttern oder sonstige Interventionen Eurerseits einschlafen
- Dabei fühlt es sich sicher und geborgen und ist in der Lage, sich selbst zu regulieren
- Es erlernt dadurch auch die Fähigkeit, nachts seine Schlafzyklen besser zu verbinden. Es kann also selbstständig in den nächsten Schlafzyklus gleiten – es sei denn, es hat wirklich Hunger
Dadurch wird nicht nur der nächtliche Schlaf verbessert, sondern auch der Schlaf tagsüber und die Familie kann eine Routine aufbauen, die der Entwicklung des Kindes entspricht. Guter Schlaf ist die Basis für die kindliche Entwicklung, aber es kann den Familien auch helfen, den Tag besser zu strukturieren, den Eltern am Abend die dringend benötigte Zeit als Erwachsene zu geben und allgemein die geistige und körperliche Gesundheit der ganzen Familie zu verbessern, da Schlaf für alle wichtig ist.
Wie bereits vorhin gesagt: Ein Baby muss die Fähigkeit des selbstständigen Einschlafens nicht lernen. Nochmal: Wenn Ihr glücklich mit der aktuellen Schlafsituation seid, dann gibt es keinen Grund, sie zu ändern.
Ansonsten können wir Euch helfen und Euch den ganzen Stress wegnehmen, der gerade in der Gesellschaft um dieses Thema herum schwebt.
Dafür haben wir unseren ganz persönlichen Ansatz entwickelt, der Schlummer Coaching heißt. Freut Euch auf den nächsten Post, in dem wir Euch genau erklären, was unser Schlummer Coaching ist.
So, jetzt genug Input für heute!
Bis bald und schlaft gut!
Quellen:
- Heraghty J.L., Hilliard T.N., Henderson A.J., Fleming P.J. (2008): The physiology of sleep in infants. In Archives of Disease in Childhood 93(11), 982–985. https://doi.org/10.1136/adc.2006.113290
- Meltzer L.J., Mindell J.A. (2011). Graduated Extinction: Behavioral Treatment for Bedtime Problems and Night Wakings in Young Children. In Behavioral Treatments for Sleep Disorder, 265–273. https://doi.org/10.1016/B978-0-12-381522-4.00027-4
- Sadeh A., Tikotzky L., Scher A. (2010): Parenting and infant sleep. In Sleep Medicine Reviews 14(2), 89–96. https://doi.org/10.1016/j.smrv.2009.05.003
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